Freitag, 23. August 2013

GUNDELREBE / Gundermann

Eigentlich klingt Gundermann nach einem strengen Chemielehrer.
"Alle setzen jetzt kommt Herr Gundermann!"

Aber es ist eine ganz besondere Pflanze, die mir persönlich zwar nicht gut schmeckt, aber die ich trotzdem liebe. Mit tut es immer leid wenn ich Anfang des Gartensommers, ihn als Unkraut aus meinen Gemüsebeet reißen muss. Muss aber trotzdem auch mal im Naturgarten sein, denn der Gundermann schlängelt sich vergnügt durch die Beete, deshalb wird er auch als "Erdefeu" bezeichnet.







Der Lippenblütler den im Sommer lila Blüten zieren,  ist ein wunderbares Heilkraut wird bei chronischem Husten und Schnupfen verwendet.
Ist schleimlösend und entzündungshemmend, er wird bei schlecht heilenden Wunden ebenso verwendet wie auch bei Reizblase und Blasenentzündung.
Hildegard von Bingen meint dazu sogar. "Es ist eine Kraft aus der Ewigkeit, und die Kraft ist heilsam." 

"Gund" aus dem Namen, bezeichnete früher übrigens im althochdeutschen Eiter, das zeigt bereits wofür er eigesetzt werden kann.
In einem alten österreichischen Kräuterbuch wird daraus sogar ein "Wunderkrautöl" hergestellt.
Sonst wird er als Tee getrocknet, als Tinktur angesetzt oder als Frischpflanzensaft gepresst. Natürlich ist er auch einen gute Zutat für gemixte grüne Säfte.





Seine Blätter sind daumennagel groß, herzförmig und haben einen intensiven Geschmack der auch ein wenig an Pfefferminze erinnert.

Bei den alten Germanen war die Pflanze dem Donar geweiht und deshalb hängten sie einen Strauß im Haus auf, um es gegen Blitzschlag zu sichern.

Ich stecke jedes Jahr eine kleine Pflanze in den Blumenkübel zu meinem Buchs und schon ein paar Wochen später wuchert er wie die Haare von Rapunzel bis zum Boden hinunter.





Man kann ihn natürlich auch in der Küche verwenden. z.B. mit Schokolade überziehen und damit Süßspeisen der Eis garnieren oder in zum Kräutersalat mischen.