Dienstag, 15. Oktober 2013

Kornelkirsche


Gleich am Eingang zu unserem Garten wächst eine Kornelkirsche.
Schon im zeitigen Frühjahr blüht sie mit kleinen gelben Blüten, vor allen anderen Büschen und Bäumen und hält so eine der ersten Bienennahrungen bereit.
Im Sommer bilden sich dann die grünen Früchte, die an Oliven erinnern und sich langsam orange und dann rot verfärben.






Die Kornelkirsche, auch Herlitze und im nahen Österreich Dirndl genannt, ähnelt zwar der normalen Kirsche, schmeckt auch wie Sauerkirsche, ist jedoch nicht mit ihr verwandt. Sie ist ein Hartriegelgewächs.
Die Kornelkirsche war schon im Mittelalter bekannt und begehrt, denn neben ihrem besonders hartem Holz ,sagte man ihr auch heilenden Wirkung nach.
Schon die Hl. Hildegard von Bingen erwähnte sie in ihren Schriften.
Die Früchte wirken auf Grund ihres Pektingehaltes gegen Durchfall und beruhigen die Magenschleimhaut.

Sie enthält neben Vitamin C auch Gerbstoffe und Kalium.



Vor Jahren hatte ich eine Marmelade gemacht. Die schönen roten Früchte gepflückt, mühsam das Fruchtfleisch gewonnen und eingekocht, und sie schmeckte einfach sauer und fast ungenießbar, so wie ein Biss in grasgrüne Bananen. Dann hatte ich erst Mal keine Lust mehr auf Marmelade.

Bis mir eine alte Kräuterfrau erklärte, dass man die Früchte erst richtig genießen kann wenn sie selbst zu Boden gefallen sind. Erst dann sind sie schön reif.
Am besten ein altes großes Tuch unter den Baum legen, leicht rütteln und aufsammeln.

Also heißt es eben, jeden Tag ein paar Handvoll Kirschen aufsammeln, waschen und einfrieren.





Mühsam , aber es lohnt sich, denn irgendwann ist eine Schüssel voll Früchte, die ich mit etwas Apfelsaft weich gekocht habe.

Nun strich ich alles durch ein weiches Plastiksieb ( Kein Metallsieb verwenden denn das ist viel zu mühsam) und mischte unter den Brei noch zwei klein geschnittene Pfirsiche und ein paar Zwetschgen.
Das alles kochte ich mit 2:1 Gelierzucker ein. Pürierte nochmal durch.




Heraus kam eine wunderbare Marmelade die ein wenig an Hagebutte erinnert und nicht nur auf eine frische Semmel passt, sondern auch gut zu Käse.





Man kann die reifen Früchte auch für einen Ansatzlikör verwenden, in Weinessig einlegen, als Kompott kochen oder dampfentsaften.

Sie werden natürlich sehr gerne zum Schnapsbrennen verwendet und geben, da sie ja mühsam zu ernten sind, einen sündteuren und seltenen Schnaps.

Übrigens kann man die noch grünen Früchte wie Oliven einlegen.

Der Busch wird 4-6 Meter hoch und braucht etwas Platz.