Freitag, 30. August 2013

Kräutergarten im Burghotel Bären

Gar nicht weit von uns befindet sich wohl einer der größten Kräutergärten der Gegend.

Direkt am Hotel Bären in Eisenberg hat der Wirt Schorsch Kössl ein kleines Paradies für alle Kräuterfreunde geschaffen. Hier fahr ich gerne hin, um mir neue Impulse zu holen und auch um Kräuter und Pflanzen einzukaufen.





Was einmal ein kleiner Garten am Hotel war, wuchs mit der Zeit zu einem immer größeren Natur- und Kräutergarten. Rundherum finden allerlei Veranstaltungen statt, die regen Zuspruch finden. Es wird gekocht, gebacken, Kräutertrünke hergestellt, geräuchert und, und, und..



 
Der Chef des Hauses  überzeugt mit seinen Ausführungen über die Natur und deren Nutzen und kann damit wohl auch in den Köpfen der Menschen etwas bewegen.
Jeden Mittwochvormittag lädt er alle Interessierten in seinen Garten ein, plaudert über Gott und die Welt, seine Gäste, sein eigenes Leben, über Kräuter und Pflanzen, verrät Rezepte und führt so alle Zuhörer mal humorig, mal ernst ein, in das Wunder Natur, hinter der er hundert Prozent steht.



Jedes Jahr ist der Garten nun gewachsen, und neue Pflanzen kamen hinzu.
Immer beschriftet mit geschmackvollen Tontafeln, die extra für Ihn hergestellt werden. Hier kann auch der Unkundige lesen, um welche Pflanze es sich handelt und wofür sie gut ist. Und die meisten erfahren für sich ganz neue Pflanzenerkenntnisse.



Teilweise sind die Pflanzen geordnet, hier sämtliche Thymiansorten. Viele kennen nur ein oder zwei Sorten hier stehen Unmengen.


Hier unzählige Salbeisorten....


....und hier Rosmarin so weit das Auge blickt. Schnuppern ist ausdrücklich erlaubt.



Man kann sich eigentlich nach allen Seiten drehen und sieht überall Kräuter und Gewürzpflanzen, Blüten, Blumen und Gemüse.



Auch ganz ausgefallene Sorte, wie hier die Prickelknöpfe, die nach seinen Angaben dem Mund nicht nur wässrig machen und prickeln, sondern auch ein wenig die Zunge lähmen.



Im hinteren Teil des Gartens befinden sich auch alte Gemüsesorten, die nicht immer jedem bekannt sind. Dazu ein kleines Getreidefeld und ein paar zahme Wollschweine.


In der Mitte von allem thront Hildegard von Bingen. Die heilige Kräuterfrau vom Rhein. Die schon im Mittelalter alles über die Kraft des Grüns wusste und die den Wirt ganz besonders beeinflusst in seinem Tun.


Dazwischen Bänke,  zum ausruhen ,Kunst und auch Symbole auf Schwemmholz, und ein gläserner Bienenstock zum stehen bleiben und schauen.



Gegen Mittag wird frisch geerntet. Jetzt kommt das, was wochenlang wachsen durfte, frisch auf den Tisch.


Die Köche prüfen ganz genau wie reif die zu erntenden Pflanzen sind.


Nur das Beste kommt hier in die Küche.

 

Hier die Ausbeute zum Mittagessen kochen.


Hier sind die Transportwege nur ein paar Meter. Gibt es doch sonst kaum noch.




Im Garten auch eine Freiluftküche. Hier wird Köstliches direkt im Garten frisch zubereitet. In den Kursen wird frischer Kräutersalat, Pestos und Brotaufstriche gezaubert, die zuvor direkt gepflückt worden waren.


150 Sorten Tomaten kann Schorsch Kössl anbieten, im Frühjahr kann man hier auch Jungpflanzen erwerben. Darunter auch Exoten.



Die Mischung machts. Hier wachsen Blumen neben Kräuter, Heilpflanzen und Gemüse. Damit schaltet man auch manche Schad- und Fraßtiere aus.



Außerdem fühlen sich manche Pflanzen eben mit anderen wohl und gedeien einfach besser.


Durch dieses Bohnentunnel kann man gehen



Einmal in der Woche wird hier im Backhaus frisches Brot gebacken und verkauft.


Die neueste Errungenschaft ist ein Mega- Treibhaus, in dem Pflanzen überwintert und auch angezogen werden. Jetzt im Sommer wirkt es fast wie ein Urwald.
Dort kann jeder sich jeder seine Lieblingspflanze kaufen. Dazu gibt es Tipps aus dem Erfahrungsschatz vom Chef. Welchen Einfluss hat z.B. der Mond auf die Pflanzen? Welchen Einfluss haben die gezielt ausgesuchten Pflanztage?
Wer weiß denn schon wie man Tomatenpflanzen so setzt, das sie richtig Früchte bringen. Welche Pflanzen mögen eine ganz besondere Nachbarschaft? Wie wird gedüngt? Hier wird es einem erklärt und so manches mehr.





 
Schorsch Kössl kann die Leute begeistern und motivieren sich mehr um die Umwelt, die Natur und gesunde Ernährung zu kümmern. Er legt Geduld und Zeit in den Tag, um seine " grünen" Visionen unter die Menschheit zu bringen.
Er lebt gesund in und mit der Natur und kann dies auf ganz besonderes sympathische Weise weiterbringen.
Nach seiner Führung ,mit Kostproben aus der Kräuterküche, sind alle rundherum begeistert. Manch einer kommt vielleicht auf den Geschmack auch mal ein paar ausgefallene Sorten Gemüse anzubauen, Kräuter in seinen Speiseplan einzubinden, sich gesünder zu ernähren. Oder einfach nur ein bisschen umzudenken, wie kostbar unsere Natur ist und wie schützenswert.
 
Das ganze Jahresprogramm und ein kleines, aber feines selbstgeschriebenes Kräuterbuch vom "Bärenwirt" unter:
 
 
 

Freitag, 23. August 2013

GUNDELREBE / Gundermann

Eigentlich klingt Gundermann nach einem strengen Chemielehrer.
"Alle setzen jetzt kommt Herr Gundermann!"

Aber es ist eine ganz besondere Pflanze, die mir persönlich zwar nicht gut schmeckt, aber die ich trotzdem liebe. Mit tut es immer leid wenn ich Anfang des Gartensommers, ihn als Unkraut aus meinen Gemüsebeet reißen muss. Muss aber trotzdem auch mal im Naturgarten sein, denn der Gundermann schlängelt sich vergnügt durch die Beete, deshalb wird er auch als "Erdefeu" bezeichnet.







Der Lippenblütler den im Sommer lila Blüten zieren,  ist ein wunderbares Heilkraut wird bei chronischem Husten und Schnupfen verwendet.
Ist schleimlösend und entzündungshemmend, er wird bei schlecht heilenden Wunden ebenso verwendet wie auch bei Reizblase und Blasenentzündung.
Hildegard von Bingen meint dazu sogar. "Es ist eine Kraft aus der Ewigkeit, und die Kraft ist heilsam." 

"Gund" aus dem Namen, bezeichnete früher übrigens im althochdeutschen Eiter, das zeigt bereits wofür er eigesetzt werden kann.
In einem alten österreichischen Kräuterbuch wird daraus sogar ein "Wunderkrautöl" hergestellt.
Sonst wird er als Tee getrocknet, als Tinktur angesetzt oder als Frischpflanzensaft gepresst. Natürlich ist er auch einen gute Zutat für gemixte grüne Säfte.





Seine Blätter sind daumennagel groß, herzförmig und haben einen intensiven Geschmack der auch ein wenig an Pfefferminze erinnert.

Bei den alten Germanen war die Pflanze dem Donar geweiht und deshalb hängten sie einen Strauß im Haus auf, um es gegen Blitzschlag zu sichern.

Ich stecke jedes Jahr eine kleine Pflanze in den Blumenkübel zu meinem Buchs und schon ein paar Wochen später wuchert er wie die Haare von Rapunzel bis zum Boden hinunter.





Man kann ihn natürlich auch in der Küche verwenden. z.B. mit Schokolade überziehen und damit Süßspeisen der Eis garnieren oder in zum Kräutersalat mischen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 







Mittwoch, 21. August 2013

Vom Mehl zum Brot


Ich backe unser Brot natürlich gerne selber. Die erste Voraussetzung beim Brotbacken ist Zeit.
Denn selbstgebackenes Brot ist kein Schnellgericht. Brot will Ruhe. Zum Gehen, zur Teigreife und natürlich auch zum ausbacken.



Zum zweiten brauchen ich gute Zutaten und da benötige ich erst mal gutes Mehl.
Ich habe schon jede Mehlart mit jedem Mahlgrad verwendet. Die Auswahl kommt immer auf die Art von Brot an die man im Endergebnis erhalten will.
Wir haben das Glück im Allgäu noch echte Mühlen zu haben und dort kaufe ich auch bevorzugt mein Mehl.

 
In der Nähe von Lengenwang in Sigradsbolt befindet sich die Tannenmühle hier kann man im kleinen Mühlenladen frisch gemahlenes Mehl kaufen.
 
 
 
 

Die Mühle gibt es schon seit hunderten Jahren. Und schon beim betreten setzt dieses Retro - Gefühl ein.



Es riecht nach Getreide . Man kann sich umschauen. Dies ist kein Museum, hier wird tagtäglich gemahlen.



Das frisch gemahlene Mehl wird sofort verpackt und kann hier erworben werden.



Alles ganz einfach, wie früher. Schön dass es so was noch gibt.



Im kleinen Mühlenladen findet man alles was man zum Backen benötigt. Neben allen Sorten Mehl, in fast allen Mahlgraden, gibt es auch Brotmehl, Sauerteigpulver, Müsli, Flocken, Backpulver, Nudeln usw.



Hier meine Ausbeute.




Und hier mein Brot.


 
 

Ein einfaches Mischbrot:

700 g Weizenmehl (Hier ein etwas gröber gemahlenes Mehl /1050, normales geht auch)
300 g Roggenmehl
1 TL Salz
1 TL Zucker
1 Eßl. Öl
1 Eßl. Essig
2/3 Würfel Hefe
Dazu warmes Wasser bis ein halbfester Teig entsteht.
( Eine andere Brotbäckerin bezeichnet den Zustand: so fest und so weich wie ein Ohrläppchen)

Teig gut kneten,  mit Tuch abdecken und warm stellen, ca.1  Stunde bis sich der Teig verdoppelt hat. Nochmals kneten, einen Laib formen. Evt. etwas Mehl dazu.

Ein Brotkörbchen mit einem Tuch auslegen, mit Mehl bestäuben und den Teig einlegen. Nochmals gehen lassen, bis das Brot gut aufgegangen ist.
Nun den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Ober und Unterhitze.
Backblech mit Backpapier belegen, dieses mit Mehl bestäuben und Teig vorsichtig darauf stürzen. Nach Belieben einschneiden.



45 Minuten backen, dann Brot in Ofen umdrehen, und auf der Rückseite nochmals ca. 10 Minuten backen.



Auf einem Gitterost auskühlen lassen.



Und das ist mein süßer Zopf nach einem ganz supergeheimen, uralten Familienrezept von einer Schwäbischen Oma, mit vielen Geheimzutaten (die man im Zopf gar nicht für möglich hält ) , der so unverschämt gut schmeckt, dass man gar nicht aufhören will mit Essen und der tagelang frisch bleibt.
 Dazu ein Krug kalter Allgäuer Kuhmilch.









Dienstag, 20. August 2013

Frische Fische



Fisch mit Bananensoße

Da wir ja nur ein paar Meter zum Forggensee mit seinem supersauberen Wasser haben, ist es ja fast selbstverständlich dass die ganze Familie den Fischerschein besitzt.
Natürlich beißt nicht immer ein Fischchen, aber wenn, dann machen wir den ganz frisch.




Heute kam ein Zander an die Angel. Eine der besten Delikatessen in Fischbereich , schmeckt natürlich nur in etwas Butter gebraten auch gut, aber mit Banane ist es eben was ganz Besonderes. Vorausgesetzt man mag Bananen.
Dieses Rezept schmeckt natürlich mit jedem Fischfilet.
(Aber bitte keinen gruseligen Pangasius kaufen!!! )


Für vier Personen:

Zuerst teile ich die Filets in mittelgroße Stücke. Diese würze ich mit meinem Fischgewürz (siehe Rezept im Juli ) und wende sie in Mehl.

Nun etwas Olivenöl warm werden lassen und die Filets anbraten.

Inzwischen wird eine reife Banane zerdrückt und mit einem Becher Sahne, etwas Zitronensaft  und zwei Eßl. Currypulver gemischt.
(Ich nehme die wunderbar schmeckenden Currypulver von Ingo Holland´s - Altes Gewürzamt und mische  halb scharf und halb mild )





Nachdem die Fischstücke fast gar sind wird mit einer Tasse Brühe und der Currybananensahne aufgegossen. Alles kurz aufkochen lassen und kurz vor den servieren ein bis zwei Bananen in Scheiben dazu geben. Sollte die Soße zu dicklich sein, etwas Milch oder Brühe dazu.





Dazu mache ich Reis. Hier der unwahrscheinlich duftende Tilda- Basmatireis den es bei jedem indischen Händler gibt und der mit den übliche Supermarkt- Basmatireis gar nicht zu vergleichen ist (Und auch nicht mehr kostet)


Sonntag, 18. August 2013

Geisterfjord


Brillenschlange liest wieder
Grusel in Island

Drei junge Leute lassen sich auf eine kleine Insel schiffen um dort ein marodes Haus in einem verlassenen Feriendörfchen zu renovieren. Was als Spaß der jungen Leute beginnt, endet im blanken Horror.
Geräusche, unerklärliche Erscheinungen und kein Entkommen von der Insel auf die sie ein Schiff abgesetzt hat und auf der sie sich momentan , scheinbar, alleine befinden.
Etwas scheint die drei jungen Leute in den Wahnsinn treiben zu wollen. Hier ein Schatten, dort gesprochene Worte, dort eine Hand am Fenster, ein Wasserfleck wo vorher keiner war, Muscheln am Boden, oder war das alles nur eingebildet?

In der Zwischenzeit wird auf dem Festland viele Kilometer entfernt eine Kindergarten verwüstet, eine alte Frau beginnt Selbstmord und der Psychologe Freyr , dessen Sohn vor Jahren spurlos verschwunden sucht nach Spuren. Die zwei Erzählstränge scheinen nicht zusammen zu gehören und sind es am Ende doch.





Obwohl das Buch nicht frisch auf dem Markt ist, ist es doch eines der spannensten Bücher die ich je gelesen habe. Hier wir keiner brutal ermordet, es läuft kein Blut und trotzdem beginnt schon nach den ersten Seiten der Grusel der bis zum nicht vorhersehbaren Schluss anhält. Das Buch ist kein Krimi im üblichen Sinne, eher ein unheimlicher Thriller. Auf jeden Fall liest man sich mit Gänsehaut von Kapitel zu Kapitel.
Ein Buch das sich zügig lesen lässt, keine großen Hänger hat und dessen Schluß überhaupt nicht vorhersehbar war.
Und beim Lesen vorher schauen ob die Haustüre auch wirklich zugesperrt ist.




Donnerstag, 15. August 2013

Maria Himmelfahrt



Heute ein ganz großes Datum für Frauen. Maria Himmelfahrt am 15. August.

Um diese Zeit, 30 Tage lang, bis zum 15. September sollen Kräuter eine ganz besondere Kraft in sich haben und den Frauen Heil bringen. Dieser Monat wird auch der Frauendreißger genannt.

Gebündelt bringen Frauen den "Kräuterbuschen" zur Kirche um ihn weihen zu lassen.


Beim Binden werden viele Heilpflanzen verwendet. In der Mitte steht die große Königskerze. Um die wird z. B. noch Kamille, Frauenmantel, Blutweiderich, Rainfarn, Thymian, Schafgarbe, Beifuß, Eisenkraut, Arnika, Johanniskraut, Eibisch und natürlich auch Rosen gebunden. Meist mit einer Zahlensymbolik 7 bzw.9.





Diese geweihten Kräuter wurden früher bei Krankheit zu Tee verkocht, bei aufziehenden Gewittern im Ofen verbrannt, oder krankem Vieh gefüttert.

Eigentlich sollte uns dieser Brauch auch vor Augen führen, dass wir keine Wellnessprodukte aus Fernost , oder Salze aus dem Himalaya, Aloe aus Südamerika usw. brauchen, sondern dass viele heilsame Kräuter direkt vor unserer Haustüre wachsen. Wir müssen uns eigentlich nur zu Boden bücken und die Augen auf machen.

Wir müssen uns nur damit vertraut machen ,ihrer Heilkraft zu vertrauen und uns vor der Natur und der Schöpfung mit Respekt verneigen.




Mittwoch, 14. August 2013

Schwemmholz



Wir müssen nur ein paar Häuser weiter gehen, dann stehen wir schon am Forggenseeufer. Dort schwimmt von Zeit zu Zeit jede Menge Holz aus Österreich durch den Lech an.
Dieses Schwemmholz eignet sich nicht nur zum heizen, man kann auch super Sachen daraus basteln. Fast immer trifft man jemanden der Holz sammelt, kleine Stücke in Tüten gepackt, oder große auf dem Anhänger gezerrt.

Mit ein bisschen Phantasie sieht man im Holzstück ...


.. einen Dinosaurierkopf.




Manchmal schleppe ich auch ein paar Stangen auf dem Rad mit nach Hause.
Die lassen sich gut zum basteln verwenden. Wie hier..



...für meinen Sonnenfänger.




Die bunten Scheiben habe ich aus Schmelzgranulat hergestellt, die Schnüre sind Bändchengarn, dass es in allen bunten Farben zum häkeln gibt.





Oder einfach nur ein paar Stücke Holz pur dekorieren.